Orgel

Die Orgel in St. Paulus

1896, vier Jahre nach der Kircheneinweihung, erhielt Buchholz auch eine erste Orgel: Durch Spenden und einen Zuschuss der politischen Gemeinde war es möglich, ein gebrauchtes Instrument zu erstehen, das ursprünglich in einer Göttinger Synagoge gestanden hatte. Leider zeigten sich aber über Jahre hin immer wieder Mängel, die 1951 zu einem Orgelneubau unter Verwendung von brauchbaren Teilen der alten Orgel führten. Aber auch die alt-neue Orgel wies nach einiger Zeit Mängel auf. Verschiedene Generalüberholungen führten letztendlich nicht zur völligen Zufriedenheit.

Daher beschloss der Kirchenvorstand Anfang der 90er Jahre einen Neubau. In einem Orgelförderkreis fanden sich 25 engagierte Gemeindeglieder zusammen. Monatliche Orgelbaukonzerte, der Verkauf der alten Orgel an eine katholische Gemeinde in Göppingen (Baden-Württemberg) und verschiedene Spendenaktionen führten dazu, dass neben einem Landeskirchenzuschuss von 200.000,00 DM das erforderliche Kapital von etwa 350.000,00 DM durch die Gemeinde aufgebracht werden konnte.

Der Bau wurde der Orgelbauwerkstatt Peter Plum, Marbach anvertraut, die für den technisch-funktionalen und architektonischen Teil die Verantwortung trug. Es wurde das 111. Opus dieser Werkstatt und ihr größtes in Norddeutschland. Die Intonation der Orgel nahm der Orgelbaumeister Hans-Ulrich Erbslöh aus Hamburg vor. Aus dem Zusammenwirken beider ist ein Instrument hervorgegangen, das einhelliges Lob findet. Namhafte Konzertorganisten haben bereits mit Freude auf der Orgel gespielt, z.B. die Professoren Rudolf Kelber und Eberhard Lauer (Hamburg), UMD Constantin Alex (Berlin), Gerald Franck (Oklahoma) und Alexander Fiseisky (Moskau). Letzterer wollte die Plum-Orgel am liebsten gleich nach Russland mitnehmen!

Die am 25.06.2000 eingeweihte Orgel passt sich mit ihrem Aufbau gut in das neogotische Bild der Kirche ein (die Millenniumzahl ist an der Spitze des Orgelprospektes zu erkennen). Neben barocken und klassischen Werken ist die neue St. Paulus-Orgel auch hervorragend für romantische und moderne Orgelliteratur geeignet und bereichert so die Orgellandschaft des Kirchenkreises.

Sie ist regelmäßig im Gottesdienst und in Konzerten zu hören und dient natürlich auch der Ausbildung des Organistennachwuchses.

Disposition

HAUPTWERK (I), C – g'''
1. Principal 8'
2. Gedackt 8'
3. Octave 4'
4. Spielflöte 4'
5. Nasat 22/3'
6. Octave 2'
7. Terz 13/5'
8. Mixtur IV–V 11/3'
9. Trompete 8'
Tremulant

SCHWELLWERK (II), C – g'''
10. Rohrflöte 8'
11. Gambe 8'
12. Schwebung 8'
13. Principal 4'
14. Traversflöte 4'
15. Flöte 2'
16. Quinte 11/3'
17. Sesquialtera II 22/3'
18. Oboe 8'
Tremulant

PEDAL, C – f'
19. Subbass 16'
20. Principal 8'
21. Octave 4'
22. Fagott 16'
23. Trompete 8'

3 Normalkoppeln
Stimmung: gleichstufig-temperiert

 

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