St. Paulus

Altarweihe

Am 28. September 2008 wurde in der St. Paulus-Kirche in einem feierlichen Gottesdienst der neue Altar geweiht. Der in Bremen lebende Künstler Gunther Gerlach hatte im November 2007 einen von der Gemeinde ausgeschriebenen und von der Hanns-Lilje-Stiftung geförderten Künstlerwettbewerb für die Neugestaltung des Altarraums gewonnen.

Zu Beginn des Gottesdienstes wurde der Altar, der Taufschalen- und der Kerzenständer von dem Künstler und dem Kirchenvorsteher Ulrich Wagner enthüllt. Nachdem die Bibel, die Altarkerzen und ein Blumengesteck auf dem Altar ihren Platz gefunden hatten, die Taufschale mit Blumen geschmückt und auch die Osterkerze auf dem neuen Ständer angezündet war, wurde der Altar geweiht und seinem Zweck gewidmet.

Pastorn Katherina Behnke predigte über das Tau. Ausschnitte aus ihrer Predigt können Sie hier nachlesen.

Zum Abschluss des Gottesdienstes feierte die Gemeinde das Abendmahl. Dabei ermöglichten die Form und die Stellung des Altars, dass die Gemeinde sich im geschlossen Kreis um den Altar herum versammeln konnte.

Nach dem Gottesdienst begrüßte der Posaunenchor die Besucher vor der Kirche. Mit einem Glas Sekt oder Orangensaft wurde auf den neuen Altar angestoßen. Im Anschluss erläuterte Gunther Gerlach sein Werk, und viele Interessierten nutzten die Möglichkeit, den neugestalteten Altarraum aus der Nähe zu betrachten und dem Künstler Fragen zu stellen.

Auszüge aus der Beschreibung des Altars durch den Künstlers anlässlich des Altarwettbewerbs:

Die Dreiteilung hat sakrale Bedeutung. Das mittlere Teil lässt eine reduzierte Kreuzform erahnen. Es ist die Form des TAU. Das TAU ist ein Zeichen aus dem griechischen Alphabet, welches Franziskus von Assisi als Hoffnungssymbol verwendete. 

Die drei Elemente des Altars sind Bausteine, die in ästhetischer Weise immer neu geordnet aufgebaut werden können. Diese Variabilität erzeugt immer neue Raumeindrücke ohne die sakrale Wirkung zu mindern. Einmal erscheinen sie lichtdurchlässig, ein Mal wie ein Gebäude aus verschiedenen Ebenen.

Der Liturg kann auch hinter dem Altar der Gemeinde zugewandt amtieren. Die Gemeinde hat Platz um den Altar herum und der Altar kann ohne Schwierigkeiten in den drei Elementen umgestellt werden.

Die Sakralgegenstände sind hergestellt aus hellem Ahorn und dunkleren Nussbaum. Die besondere Stofflichkeit des warmen gewachsenen Materials soll auf den Betrachter wirken. Die Sakralgegenstände sind als haptische bildhauerische Objekte zu verstehen, die Nähe zum Besucher herstellen.

Taufe und Kerzenständer sind aus dem gleichen Material gefertigt, allerdings fest miteinander verbunden und wechseln in der Farbzusammenstellung der Hölzer. Die bestehende Schale der Taufe ist in den neuen Sockel der Taufe eingearbeitet. Die Trittfläche unter dem Altar besteht aus ockerfarbenen Sandsteinplatten. Die Taufe ist zentral vor dem Altar positioniert und mit in den Trittbereich einbezogen. Das Zusammenspiel der Taufe mit den Bausteinen des Altars und der Taufleuchter unterstreichen die Zuwendung zum hoffnungsvollen Neuen dem Leben zugewandtem.

Fragen zum Kreuz

Die Stimmen zum neugestalteten Altarraum sind weiterhin sehr positiv. Die theologischen Deutungsmöglichkeiten sind noch nicht erschöpft. Es gab auch kritische Stimmen aus der Gemeinde, vor allem zur Frage: Das Tau-Kreuz ist Bestandteil des Altars, wird aber nicht (oder nicht so stark, wie im Entwurf gedacht) als das christliche Symbol, als das Kreuz wahrgenommen. weiter

Wir danken allen Spender sehr herzlich.