Die Stimmen zum neugestalteten Altarraum sind weiterhin sehr positiv. Die theologischen Deutungsmöglichkeiten sind noch nicht erschöpft
Es gab auch kritische Stimmen aus der Gemeinde, vor allem zur Frage:
Das Tau-Kreuz ist Bestandteil des Altars, wird aber nicht (oder nicht so stark, wie im Entwurf gedacht) als das christliche Symbol, als das Kreuz wahrgenommen. Dazu kommt, dass das Kruzifix, unser bisheriges Kreuz, an der linken Seite des Altarraums angebracht werden musste, da es zu groß ist, um es auf den neuen Altar zu stellen. Dort ist es nicht für alle Gottesdienstteilnehmer zu sehen.
Stimmen wurden laut, wir hätten das Kreuz aus der Mitte des Altarraums an die Seite verdrängt. Christus sei schließlich der Mittelpunkt unseres Glaubens und das müsse auch eindeutig zu erkennen sein. Die einzusegnenden Konfirmandinnen und Konfirmanden und die getrauten Ehepaare sollen auch sichtbar erkennen, vor wem sie sich niederknien.
Viele Gottesdienstbesucher empfinden: Ohne das Kreuz im Zentrum wirke der Altarraum nicht mehr stimmig. Gottesdienstteilnehmer, die in der linken Seite der Kirche säßen, erlebten den Altarraum anders als die auf der rechten Seite. Und worauf sollten sich Besucher, etwa bei der „Geöffneten Kirche“, konzentrieren? Auf das Kreuz an der linken Wand, oder den Altar in der Mitte? Der KV ist zu folgendem Ergebnis gekommen: Es gibt bei der Gestaltung eines Altarraums nichts objektiv Richtiges, auch nichts, was zwingend da sein muss. Die ersten Christen feierten in den Wohnzimmern der Gemeindeglieder, und wir Evangelischen haben kein Lehramt, was die Ausstattung einer Kirche vorschreiben könnte. Aber wir nehmen die Gefühle der Gemeindeglieder ernst und wollen, dass Andacht und Gottesdienst in unserem Altarraum für alle gut möglich sind.
Wir haben uns vorgenommen, bis zur Januarsitzung 2009 Ihre Gedanken und Anregungen sorgfältig zu hören. Bitte sprechen Sie KV-Mitglieder an oder schreiben Sie uns. Mit den Gesprächsergebnissen möchte der KV dann entscheiden, ob und in welcher Form ein (weiteres) Kreuz aufgestellt bzw. aufgehängt wird und dafür dann eine auch ästhetisch ansprechende Lösung finden. Also – reden Sie mit!
Katharina Behnke